Saisonrückblick Rebbau 2020

Das Rebjahr 2020 glich einer Achterbahnfahrt. Im März und April schien es, als würde sich das vorherige Jahr wiederholen. Warme Temperaturen verhiessen einen endlosen Sommer. Doch im Mai gab es Niederschläge und Kälteeinbrüche, was zu starken Verrieselungen führte. Dass die Qualität dennoch ausgezeichnet wurde, lag an weiteren Faktoren.


Autor_Künzler Lina
Lina Künzler
Agroscope, Wädenswil


Kathleen Mackie-Haas, Agroscope Wädenswil

 

Patrik Kehrli, Agroscope Changins


Das Rebjahr 2020 zeigte sich wettertechnisch vielseitig. Nach dem sehr milden Winter verzeichnete MeteoSchweiz im Klimabulletin den drittwärmsten Frühling seit Messbeginn 1864. Im März führten frühlingshafte, fast schon sommerliche Temperaturen zu einem frühen und schnellen Austreiben der Reben. Bereits Ende Mai blühten in den frühen Lagen die ersten Trauben und profitierten vom warmen Wetter. Die Hauptblüte fand dann Anfang Juni statt. Die Niederschläge im März und April fielen bescheiden aus. Dieser trockene Zustand änderte sich Ende Mai mit reichlich Niederschlag und einem Kälteeinbruch. Dieser Wetterumsturz fand während der Hauptblühphase statt und führte je nach Lage und Sorte zu starken Verrieselungen der Trauben. Der Juni brachte verbreitet überdurchschnittliche Regenmengen (in Wädenswil 162 mm pro Quadratmeter). Gemäss MeteoSchweiz blieben im Juli die Niederschlagsmengen hingegen in den meisten Gebieten deutlich unter der Norm von 1981−2010. So gehörte der Sommer 2020 mit 1 °C über der Norm zu den zehn wärmsten Sommern in der über 155-jährigen ...