Souvignier gris: eine Piwi-Sorte mit grossem Potenzial

Souvignier gris ist eine erfolgsversprechende Ergänzung für den Sortenspiegel der Deutschschweiz. In einem ersten Teil werden die Praxiserfahrungen präsentiert, die in einer Bachelor-Arbeit der ZHAW in Zusammenarbeit mit dem Weinbauzentrum Wädenswil (WBZW) zusammengetragen wurden. Im zweiten Teil (kommende Ausgabe 09/2021) werden die Resultate eines Praxisversuchs mit unterschiedlichen Ernteterminen und Vinifikationsvarianten vorgestellt.


Autor_Schumacher Peter
Peter Schumacher
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), Wädenswil

Katie Mackie-Haas, Agroscope

Thierry Wins, Agroscope


Bis 2012 wurde Souvignier gris in der Schweiz auf weniger als 0.2 ha angebaut. Seit 2016 vergrössert sich die Fläche aber stetig. 2020 nahm sie um 6 ha zu und beträgt nun 19.2 ha. Diese Flächen liegen hauptsächlich in der Deutschschweiz, wobei die Kantone Zürich und Thurgau mit 7.3 ha an der Spitze liegen. In der Westschweiz ist die Sorte weitgehend unbekannt. In Deutschland wird Souvignier gris auf 68 ha angebaut, vorwiegend in Baden-Würtemberg und Rheinland-Pfalz. Obwohl pilzwiderstandsfähige Sorten vermehrt angebaut werden, machen sie immer noch nur gerade 2.5 % der Schweizer Weinbaufläche aus, dies trotz den offensichtlichen Vorteilen bezüglich des Fungizid-Einsatzes und den damit tieferen Bewirtschaftungskosten und der besseren Nachhaltigkeit. Grundsätzlich ist es für jede neue Sorte schwierig, im Markt Fuss zu fassen. Noch immer bestehen in der Branche Vorbehalte bezüglich der Qualität der Piwi-Weine.

Das Qualitätspotenzial der Sorte Souvignier gris wird als hoch eingeschätzt und daher als geeignet gesehen, ...