Jahresübergänge dienen vielen dazu, Bilanz zu ziehen und vorwärts zu blicken. In entspannter Stimmung und abseits vom Alltag Manöverkritik zu üben und die Weichen für die Zukunft zu stellen, scheint sinnvoll. Aus diesem Tun entstehen gern Vorsätze. Dass diese häufig nicht umgesetzt werden, ist eine spannende Facette der menschlichen Unzulänglichkeit, Wunsch und Wirklichkeit näher zusammenzurücken.
Markus Hunkeler blickt auf 30 Jahre Obstbauberatung zurück und zeigt auf, dass sich die Probleme zwar verschieben, aber keineswegs kleiner werden. Immer neue Herausforderungen warten auf die Obstbäuerinnen und -bauern.
Vor 35 Jahren lautete die Gretchenfrage: alte Obstsorten sichern oder entsorgen? Dank einigen überzeugten und engagierten Pionieren sind sie erhalten geblieben und zusätzlich kamen einige Fundstücke zum Vorschein. Die Vereinigung Fructus zur Förderung alter Obstsorten setzt sich seit damals für diese oft vergessenen Kulturgüter ein und zählt schweizweit gut 1100 Mitglieder.
Kündigungen und Fluktuationen sind ein alltägliches Thema in fast jedem Betrieb. Doch die Kündigungsrate lässt sich senken, wenn man als Chefin oder Arbeitgeber gewisse Regeln beachtet. Welche, das verrät Betriebsökonom Rolf Leicher im vorliegenden Artikel, als Start zu seiner vierteiligen Serie.
Die Obstproduktion steht vor grossen Herausforderungen. Detailhandel und Konsumenten fordern qualitativ hochwertige, gesunde, rückstandsfreie und preiswerte Lebensmittel, deren Produktion nachhaltig und umweltschonend sein soll. Um weiterhin mit diesen Rahmenbedingungen Obst zu produzieren, müssen innovative, systembasierte Lösungen entwickelt werden.
Schon im Mai 2020 ergaben Schätzungen Anlass zur Erwartung einer grossen Mostobsternte mit hohen Rückbehalten und möglichen Auswirkungen auf die regionalen bäuerlichen Obstverarbeiter. Mittlerweile liegt der Schlussbericht des Schweizer Obstverbands (SOV) über die Mostobst-Kampagne 2020 vor.
Kurz vor Jahresende publizierte das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) die Statistik der Obstkulturen 2020. Weil die Datenerhebung nach einem neuen System erfolgte, ist ein direkter Vergleich mit den Vorjahren schwierig. Flächenunterschiede können nur bedingt als Flächenzuwachs oder Flächenrückgang interpretiert werden.
Der Birnenverfall (Candidatus Phytoplasma pyri), auch «pear decline» genannt, gehört zu den wirtschaftlich wichtigsten Krankheiten im Birnenanbau. Die in Europa weit verbreitete Krankheit hat sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend nach Norden ausgebreitet. Klimatische Veränderungen und die damit verbundenen höheren Temperaturen seit den 1990er-Jahren haben vermutlich dazu beigetragen. Insbesondere bei Hochstämmern hat sich die Situation verschlechtert.
Die Apfeltriebsucht (apple proliferation) wird durch Phytoplasmen verursacht und ist die wichtigste pfropfübertragbare Krankheit des Apfels. Eine Bekämpfung der übertragenden Blattsauger ist sehr schwierig, da es an zugelassenen Pflanzenschutzmitteln fehlt. Um zu triebsuchtfreien Baumbeständen zu kommen, führt deshalb der Weg nur über die Resistenz der Pflanzen. Da die Erreger im Winter nur in der Wurzel der Bäume überleben können, kann eine resistente Unterlage zur Gesundung der Bäume führen.